Ein prächtiger Strauch für alle Sinne.
Der Flieder zählt in Europa zu den ältesten Gartensträuchern und durfte früher in keinem Garten fehlen. Es gibt ungefähr 30 verschiedene Arten, die von Südeuropa bis Ostasien verbreitet sind. Die bekannteste Art ist der Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris), der auf dem Balkan heimisch ist.
In den vergangenen Jahren war der Flieder in modern gestalteten Gärten nicht zu finden, da er eher dem Bauerngarten zugeordnet wurde. Aufgrund der neuen prächtigen Sorten entdecken viele Gartenliebhaber die Vorzüge dieses Blütenstrauchs wieder und lassen sich in der Blütezeit im Mai vom betörenden Duft der Fliederblüten und der farbenprächtigen Blütenrispen verzaubern.
Der Edel-Flieder ist in aktuellen Sorten mit deutlich verbesserten Eigenschaften erhältlich. Die Sträucher sind robuster und oft kompakter als die alten Sorten. Durch die dunkleren Deckblätter der Knospen im Gegensatz zu den hellen Blütenblättern wirken die Fliederblüten sogar mehrfarbig. Edel-Flieder wird ca. vier bis sechs Meter hoch und lässt sich auch einstämmig als kleiner Blütenbaum ziehen. Fliedersträucher können sehr alt werden.
Flieder sind sehr gut als Einzelstrauch geeignet. Sie lassen sich aber auch mit anderen Blütensträuchern, wie Duftjasmin, Kolkwitzie, Weigelie oder Zierapfel kombinieren. Für Gartenfreunde mit wenig Platz lässt sich der Zwerg-Duftflieder (Syringa x meyeri ‚Palibin’) mit nur 1,2 Metern Wuchshöhe auch gut als winterharte Kübelpflanze auf der Terrasse halten.
Der richtige Standort für den Flieder
Alle Fliederarten lieben die Sonne und vertragen selbst trockene Hitze. An schattigen Plätzen bilden sie keine dichte Krone und setzen wesentlich weniger Blüten an. Darüber hinaus sind Edel-Flieder sehr windfest und werden daher in Norddeutschland als Windschutzhecken angepflanzt.
Edel-Flieder wachsen auf nährstoffreichen, eher trockenen Lehmböden mit hohem Kalkgehalt am besten. Insgesamt sind alle Flieder-Arten tolerant und kommen auch mit ungünstigeren Bodenverhältnissen zurecht. Staunässe und Bodenverdichtungen werden nicht vertragen.
Der Flieder ist äußerst pflegeleicht. Eingewachsene Pflanzen kommen auch in trockenen Sommern ohne Bewässerung aus. Auf sandigen Böden freuen sich die Blütensträucher über zusätzliche Nährstoffe, wie Hornspäne oder Langzeit-Dünger. Im Frühjahr können Sie den Boden mit Humus anreichern, indem Sie reifen Kompost dünn auf die Baumscheibe auftragen.
egesa garten-Tipp: Rückschnitt für die nächste Blühsaison
Ende Mai nach der Blüte sollten Sie möglichst alle verblühten Rispen zurückschneiden. So verhindern Sie die Samenbildung und regen den Strauch zur Bildung neuer Blütenknospen für das nächste Jahr an. Alte Sträucher können Sie mit einem Verjüngungsschnitt im Herbst durch einen kräftigen Rückschnitt der Hauptäste wieder zum Neuaustrieb anregen.